Was passiert beim Kurzschluss einer Lithium-Ionen-Batterie?
Mdrix machte den Test
Am Donnerstag, 2.10.25 machte Mdrix gemeinsam mit HBS, Haas Brandschutztechnik, HBS - Haas Brandschutztechnik den Test. Im Rahmen des HBS Oktoberfests am Firmengelände des Brandschutzexperten in Regau baute man den Versuch auf. Die Hypothese: Was passiert, wenn man eine Batteriezelle angeschlossen mit 16mm2 Kabel zum Kurzschluss bringt? Nichts, schmelzende Kabel oder kommt es gar zur Explosion?
20 geladene Gäste nahmen an einer Schulung teil, welcher Feuerlöscher bei welchem Brand am Besten zum Einsatz kommt, wie dieser gelöscht wird und zum Schluss der Kurzschluss in der Batterie.
Begonnen hat die einstündige Führung im Schulungsraum mit Brandschutztheorie bis es dann zum Finale in den Firmenhof ging. Über einen simulierten Gas- und Fettbrand führte die Vorstellung zum herbeigeführten Kurzschluss eines älteren Lithium-Ionen-Moduls mit 2,5 KWh (8 verwendete Zellen). Die verwendeten 16mm2 Kabel sind die originalen, in der Batterie, von den Zellen zum Schalter, verbauten Stränge.
Unmittelbar nach Eintreten des Kurzschlusses entstand eine starke Rauchentwicklung (von den Kabeln), die Kabel begannen zu glühen, die Isolierung fing Feuer und schmolz komplett ab weiters glühten die Kupferleiter. Danach glühten nur mehr die Drähte, teilweise bis sie durchtrennt waren und das Batteriemodul blieb bis in die Nacht spürbar warm. Jedoch gab es keine Verformung des Gehäuses, kein Feuer in der Batterie, keine Explosion.
Der reine herbeigeführte Kurzschluss war uns zu wenig: Unter mutwilliger Zerstörung, in diesem Fall mit einem 50cm langen 10er-Bohrer am Akkuschrauber mitten durch das Batteriemodul, sah man den austretenden Rauch der Zellen, jedes Mal bei Ein- und Ausfuhr des Bohrers. Jedoch kam es zu keinen Veränderungen in der Batterie, des Gehäuses und es führte zu keiner Explosion, wie oftmals befürchtet.
Um ganz sicher zugehen, besprühte man das Akkumodul mit einem Pulverlöscher. Aber es hat sich nichts mehr getan.
Nach dieser brandheißen Vorführung ließ man sich ein köstliches "Weißwurstgröstl" mit Bier und Brezen schmecken - hervorragend selbst vom Geschäftsführer der HBS, Stefan Haas, zubereitet.
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